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  "Soleil" oder "die Muse" 25.04.2024 14:36 (UTC)
   
 

"Soleil" oder "die Muse"


Bei dieser Geschichte habe ich also praktisch zwei Titel. Es mag jetzt komisch klingen, dass der erste Titel ein französisches Wort ist, aber das hat schon seinen Grund und passt in die Story perfekt!

Diese Geschichte ist mein frischestes Werk, das ich erst vor wenigen Wochen (Juli, glaube ich) begonnen habe, aber leider auch noch nicht sehr weit bin.

Auszug aus dem 1. Kapitel von "Soleil" oder "die Muse":

Wie von der Tarantel gestochen, fuhr sie auf einmal herum, während sich ein spitzer Schrei aus ihrer Kehle löste. Sie starrte direkt in Oliviers graue Augen, der die Hände, wie ein Verbrecher, in die Höhe gestreckt hatte und sie nicht minder geschockt ansah.

Warum um alles in der Welt reagiere ich nur so über, dachte Fiona, während sie ihn noch immer mit weit offenen Augen anstarrte. Er hatte sie nur leicht an der Schulter berührt und sie zuckte zusammen, als hätte sie jemand mit einer Messerklinge bedroht.

„Sie besucht wohl nicht so oft jemand hier oben, was?“ Er grinste sie nicht an, so wie vorhin. Sein Blick war halb ernst und halb mitfühlend, als wisse er genau, wie ihr zumute war.

„Nein, nicht wirklich.“ Fiona wusste nicht warum sie ihm das gestand. Sie kannte ihn doch gar nicht. Und dennoch hatte sie das Gefühl, als könne sie ihm vertrauen. Wie konnte ein so weicher Blick auch nur böse Gedanken haben? Eine innere Stimme in ihr mahnte sie zur Vorsicht. Sicher würde der Teufel einen auch so ansehen, bevor er einen mit sich in die Hölle zog.

„Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen keinen Schreck einjagen.“ Olivier fuhr sich fahrig durch die Haare, als wisse er nicht, wohin mit seinen Händen. „Wenn Ihnen meine Anwesenheit unangenehm ist, kann ich auch wieder fahren und meine Schwägerin schicken.“

„Nein, machen Sie sich nicht lächerlich.“ Fiona schob unsicher die Hände in die Hosentaschen ihrer knappen Shorts. „Es liegt nicht an Ihnen, glauben Sie mir. Und es wäre verrückt, nachdem Sie den weiten weg auf sich genommen haben, Sie jetzt wegzuschicken. Das Geschäft sollte so schnell als möglich über die Bühne gehen.“

„Nun, von diesem Geschäft verstehe ich eine Menge.“ Er wollte wieder die Hand nach ihr ausstrecken, um sie ihr auf die Schulter zu legen. Eine Geste, die er öfter gebrauchte, wenn er mit einer Frau flirtete, doch er wollte ihr nicht wieder einen Schreck einjagen. Diese Frau schien wirklich total zurückgezogen zu leben.

Olivier war von seiner Schwägerin darauf aufmerksam gemacht worden, dass Miss Walters ein wenig eigentümlich war. Sie hatte jedoch keinen Ton darüber verloren, dass sie Menschenscheu war und offensichtlich seit Jahren keinen mehr zu Gesicht bekommen hatte.

„Und wie kommt es, dass sie so viel von Kunst verstehen?“ Fiona holte Olivier damit in die Wirklichkeit und aus seinen Philosophien zurück.

„Ich bin selbst Künstler“, antwortete Olivier stolz.

Fiona hätte lügen müssen, wenn sie behauptet hätte, dass sie nicht überrascht war. Er sah kaum wie ein Künstler aus, aber vielleicht lag dies auch nur daran, dass er zu einem geschäftlichen Termin nicht in seinen befleckten Jeans und den ebenso beklecksten Hemden kam. „Ein richtiger Künstler?“

„Ich habe Kunst studiert, falls Sie das meinen.“ Er lächelte verschmitzt. „Aber ich bin auch ein recht guter Überlebenskünstler.“

„Oh, da bin ich sicher.“ Auch wenn er nicht so aussah, war Fiona der festen Auffassung, dass er sich sicherlich durch einiges in seinem Leben hatte durchbeißen müssen.

le monde est ma provocation.

Die Welt ist meine Provokation? Allein diese Aussage ist provokant genug, fand Fiona. „Persönliches Motto?“

Non, ich bin ein großer Liebhaber von Zitaten berühmter Menschen. Diese intelligente Wortzusammenstellung ist von Denis Diderot.“

„Der Schriftsteller?“, fragte Fiona nach und war positiv überrascht, dass er auch in Sachen Literatur Interesse zeigte.

„Und Philosoph. Ein großer französischer Staatsmann.“

„Nun, ich habe Literatur studiert – wenn auch frühzeitig abgebrochen. Bei uns war es Pflicht über solche Leute etwas zu lernen. Aber mir ist noch kein . . . naja, jüngerer Mann begegnet, der Interesse an solch altklugen Sprüchen hatte.“

Mon dieu! Meine verehrte Fiona, dies sind keine ‚altklugen Sprüche’! Es sind Zitate von großen Gelehrten, die noch wussten, wie man Worte richtig wählt und dabei die Wahrheit geschickt ausdrückt.“ Olivier legte eine Hand auf die Brust, als hätte Fiona ihm eine Lanze ins Herz gestoßen. „Wenn Sie meine Anwesenheit dulden, dann müssen Sie auch mit meinen gelegentlichen ‚altklugen Sprüchen’ auskommen. Ich garantiere Ihnen, es werden noch einige folgen.“

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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